therapeuten.at: Wenn Trauer nicht vorbeigeht (Webinar am 19.02.2026)

Verlieren Kinder oder Jugendliche eine nahestehende Person, ist das ein einschneidendes Erlebnis. In vielen Fällen gelingt es ihnen, den Verlust mit Unterstützung ihres Umfelds zu bewältigen. Geschieht der Tod jedoch unter besonders belastenden oder dramatischen Umständen - etwa plötzlich, gewaltsam oder unerwartet - kann er als traumatisches Ereignis erlebt werden und Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) auslösen. In anderen Fällen steht weniger das Trauma des Ereignisses selbst im Vordergrund, sondern die Unfähigkeit, den Verlust in das eigene Leben zu integrieren. Dann entwickelt sich eine anhaltende Trauerstörung, die geprägt ist von intensiver Sehnsucht, Schuldgefühlen, Vermeidung und dem Gefühl, ohne die verstorbene Person nicht weiterleben zu können.
Mit der Einführung des ICD-11 ist die Anhaltende Trauerstörung erstmals als eigenständige Diagnose anerkannt worden. Für die klinische Praxis eröffnet das die Möglichkeit, Kinder mit komplexen Trauerreaktionen gezielter zu erkennen und zu behandeln.

In diesem dreistündigen Webinar erhalten Sie einen Überblick über die psychotherapeutische Arbeit mit Kindern, die nach einem Verlust unter anhaltender oder traumatischer Trauer leiden. Der Fokus liegt auf praxisnahen, evidenzbasierten Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie, die sich in der Behandlung von Trauerstörungen bewährt haben.

Workshop-Inhalte:
- Trauerprozesse verstehen: Sie lernen, wie sich normale, anhaltende und traumatische Trauer voneinander unterscheiden und welche entwicklungspsychologischen Faktoren bei Kindern zu beachten sind.
- Therapeutische Interventionen: Erfahren Sie, wie Sie mit Kindern über Tod und Verlust sprechen können, welche Techniken hilfreich sind und wie Sie auf schwierige Themen wie Suizid oder Tötung eingehen.
- Eltern- und Bezugspersonenarbeit: Sie erhalten praktische Hinweise, wie Bezugspersonen einbezogen werden können, um den Kindern Sicherheit zu geben und den Heilungsprozess zu unterstützen.
- Praktische Übungen: Durch Rollenspiele und Fallbeispiele haben Sie Gelegenheit, konkrete Methoden für die Arbeit mit Kindern einzuüben.
Für wen ist dieser Workshop geeignet?
Der Workshop richtet sich an Psychotherapeut:innen, Pädagog:innen, Fachkräfte aus Jugendhilfe und Beratungsstellen sowie Ärzt:innen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Vorkenntnisse in der Traumatherapie sind hilfreich, aber nicht notwendig.

Referent*innen:

Szesny-Mahlau Nicole, Dr.in