News > Mehr Musiktherapie für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gefordert |
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„Alle Jahre wieder, Stille Nacht, Oh du Fröhliche“: Musik und Musiktherapie können sich förderlich auf das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz auswirken. Wien (OTS) - Die wachsende Zahl von Menschen, die aufgrund einer Demenz und altersbedingten Veränderungen Not leiden, stellt eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft dar. Gemeinsam arbeiten verschiedene Berufsgruppen der Gesundheits- und Pflegewissenschaften stets an der Verbesserung der Behandlung, Pflege und Betreuung, mit dem Ziel die größtmögliche Lebensqualität zu gewährleisten. Musiktherapie bietet hier vielfältige Unterstützungspotentiale. Eine aktuelle Potentialanalyse aus Deutschland zeigt, dass der Bedarf an dafür in Frage kommenden musiktherapeutischen Maßnahmen in Einrichtungen der Altenhilfe nicht annähernd gedeckt wird. Gleiches gilt ohne Zweifel für Krankenhäuser und die häusliche Umgebung. Aktives Musizieren und Musikhören, einschließlich Singen und Tanzen, wirkt sich in vielfacher Weise positiv auf das Wohlbefinden, die geistig-körperliche Gesundheit und die Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit Demenz aus. In allen Bereichen des Musiklebens – vom Instrumentalunterricht über den Chor bis zur Musiktherapie – wird das täglich vielerorts erfahren und ist inzwischen auch durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen und Studien belegt. Musiktherapeut:innen setzen sich mit hoher Expertise intensiv mit den Bedürfnissen demenzbetroffener Personen und ihrer Familien auseinander. Musiktherapie kann Begleitsymptome von Demenz, wie Apathie oder Unruhe, mildern sowie Orientierung und allgemeine Vitalität verbessern. Auch in der Bearbeitung von Depression, die in den Vorstadien der Demenz sowie im ersten Stadium der Demenz häufig auftritt, bietet Musiktherapie effektive Hilfe. Des weiteren kann die Selbständigkeit im Bereich der Aktivitäten des täglichen Lebens gesteigert sowie die psychische Lebensqualität pflegender Angehöriger verbessert werden. Prof. Dr. Jan Sonntag (Medical School Hamburg), Musiktherapeut und Gründungsmitglied der Bundesinitiative Musik und Demenz: "Musikbasierte Angebote und Aktivitäten aus allen Bereichen des Musiklebens wirken sich vielfach positiv für Menschen mit Demenz aus. Dabei sind in mittleren bis späten Stadien der Demenz aufgrund der zunehmenden kognitiven und kommunikativen Einschränkungen viel Erfahrung und Fachkenntnisse notwendig. Für viele Menschen mit Demenz ist es deshalb wichtig, von qualifizierten Musiktherapeut:innen behandelt zu werden. Menschen mit Demenz sollte der Zugang zu Musik im Allgemeinen und zu Musiktherapie im Speziellen umfassender ermöglicht werden.“ In Österreich ist Musiktherapie ein anerkannter, eigenständiger Gesundheitsberuf. Die qualitativ-hochwertige Ausbildung findet an Universitäten und Fachhochschulen (Bachelor und Masterstudium) statt. Neben musikalischen und therapeutischen Fähigkeiten, verfügen Musiktherapeut:innen über Wissen aus Neurologie, Psychologie, Psychiatrie und Physiologie. Musiktherapeutische Behandlungen und Angebote sind daher stets wissenschaftlich basiert und auf die Problemlagen der Patient:innen abgestimmt. Die Qualität der musiktherapeutischen Arbeit wird durch ein Bundesgesetz und das Ministerium gesichert. Derzeit sind mehr als 500 Musiktherapeut:innen in Österreich tätig. Rückfragen & Kontakt: ÖBM - Österreichischer Berufsverband der MusiktherapeutInnen Mag.a Daniela Csefalvay (Geschäftsführung) Tel.: +43 (0) 677 635 45304 daniela.csefalvay@oebm.org | www.oebm.org OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | MUT0001 https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231221_OTS0032/meh... Quelle: OTS0032 am 21.12.2023 09:51 Uhr |